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Was ist Kendo?

Wer sich für die japanische Kultur interessiert kommt nicht umhin, Kendo wahrzunehmen - die aus dem japanischen Schwertkampf (Kenjutsu) erwachsene Fechtkunst. Gefochten wird mit einem Bambusschwert, dem Shinai. Wie wohl kaum eine andere Kampfkunst verkörpert Kendo die noch immer aktuellen Prinzipien japanischer Krieger, der Samurai, mit ihrem Ehrenkodex des Bushidô: Geduld und Ausdauer, Disziplin, Selbstkontrolle, Mut, direktes, zielgerichtetes Handeln, Aufrichtigkeit und mehr.

 

Im Kendo wird hart und diszipliniert trainiert. Dabei ist der gegenseitige Respekt sehr wichtig: In der Auseinandersetzung im Kampf ist der Gegner nicht ein Feind, sondern der Trainingspartner, der es einem ermöglicht, die eigenen Fähigkeiten zu verbessern und weiterzuentwickeln.

Innere Ruhe, Konzentration auf das Wesentliche und das Loslassen des eigenen Selbst führen zum Sieg - nicht etwa Gewalt und Aggression oder rein körperliche Kraft. Ein ebenso wichtiger Aspekt ist es, sich völlig in seiner Aufgabe zu versenken, keine Energie zurückzuhalten und ohne Zögern zu handeln ("Sutemi").

Kendo vereint ein hohes Maß an geistiger, körperlicher und charakterlicher Ausbildung. Ziel ist z. B. das Erreichen von Harmonie zwischen Geist, Schwert und Körper ("Ki-Ken-Tai-ichi"). Gefördert wird im Training besonders das Konzentrations- und Reaktionsvermögen; es festigt sich zielgerichtetes, entschlussschnelles Handeln. Neben der schnellen Reaktion auf Angriffe und einem hohen Maß an entschlossenem Vorgehen gegen den Gegner im Kampf wird jedoch gleichzeitig eine Entwicklung des eigenen Charakters gefördert, zu der die Fähigkeit gehört, Streßsituationen nicht nur physisch, sondern auch psychisch standzuhalten.

 

Der Begriff „Dojo" bedeutet übersetzt „Ort des Weges", somit entspricht unsere Trainingshalle dem Sinn nach dem Ort, an welchem wir den Weg praktizieren, zu dem wir uns entschlossen haben: Zu Kendo (dem Weg des Schwertes). Es mag für uns Europäer befremdlich wirken, daß während des Trainings eine strenge Etikette eingehalten wird. Disziplin, Respekt und Höflichkeit gegenüber Lehrern wie Trainierenden sind aber unverzichtbar und fördern neben dem Verantwortungsbewusstsein im sehr energievollen Training auch die Achtung vor dem „Motodachi", der nicht nur Gegner, sondern vor allem Trainingspartner ist. Und eben diese äußere Strenge, dieses Reiho, gibt uns die Möglichkeit, innerlich frei zu werden und loszulassen.

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